West (Vorderer Westen)
Beschreibung: Kasseler Stadtteile
Kategorie: Geschichte Kassels
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Im Zuge der Stadterweiterung durch das "Hohenzollernviertel" durch Sigmund Aschrott entstand auf damals Wehlheider Gebiet als Zentrum des heutigen Stadtteils "West" auch der Bebelplatz, der mehrfach umgenannt wurde. Entstanden als "Markt" wurde er nach der Eingliederung in die Stadt Kassel zum "Neumarkt", nach dem ersten Weltkrieg erhielt er den Namen "Hindenburgplatz" und ab 1947 seinen heutigen Namen "Bebelplatz". Die ursprüngliche Anlage des Platzes sah den Verlauf der Straßenbahn auf der nördlichen Randstraße vor, nach dem ersten Weltkrieg erfolgte die Verlegung in die Platzmitte.
Evangelische Friedenskirche
Die Friedenskirche wurde 1908 für die ehemals selbständige evangelisch-lutherische Gemeinde erbaut. Mit ihren kupferbeschlagenen Türmen prägt sie das Stadtbild des Vorderen Westens. Notdürftig behobene Kriegsschäden und akustische Mängel führten in den sechziger Jahren zu einer Neugestaltung des Innenraumes (Tonnengewölbe). 1992 erhielt die Friedenskirche eine neue Orgel mit 40 Registern im französischen Stil (Firma Bosch).
1998 wurde der Innenraum durch den Münchener Restaurator Rolf-Gerhard Ernst neu gestaltet. Terracottafarbene Wände umfangen die Besucher einladend und freundlich. Das Gold der Altarwand weist auf das Geheimnis Gottes. Zwei monumentale moderne Gemälde von Dietrich Stalmann öffnen den Blick in die Weite.
Evangelische Adventskirche
Die Adventskirche,Germaniastraße/ Ecke Lasallestraße, wurde 1888 als ev. Wehlheider Gemeindekirche im neugotischen Stil erbaut.
Im Advent 1889 wurde die Kirche eingeweiht, auf einem Grundstück, das der jüdische Unternehmer Sigmund Aschrott ihr geschenkt hatte. Seit 1909 heißt sie Adventskirche. Der neugotische Bau mit hohem spitzem Turmhelm wurde im Oktober 1943 durch Bomben zerstört. Erst 1963 konnte die Adventskirche wieder aufgebaut werden - in veränderter Gestalt: ohne Turmhelm, mit einer zusätzlichen Kapelle und mit integrierten Gemeinderäumen. Die Reliefs auf der bronzenen Portaltür zeigen biblische Szenen zum Advent, gestaltet von Hermann Pohl; die Buntglasfenster wurden von Prof. Hans Leistikow (Kasseler Schule) entworfen; 1995 hat Siegfried Gerstgrasser für den Kirchenraum ein Taufbecken aus kanadischer Kiefer gestaltet. Die Adventskirche liegt heute im Kasseler Stadtteil West.
Am Bebelplatz wurde 1901 die katholische Rosenkranzkirche fertiggestellt. Der Bau wurde durch eine Spende Sigmund Aschrotts ermöglicht, auch stiftete er Geld, um dem Turm eine größere Höhe zu geben. Die Luftangriffe 1943 hat sie nahezu unbeschadet überstanden. Die letzte große Renovierung fand 2002 statt.